FFF-Ahaus

FFF Ahaus

- Wie die globale Bewegung nach Ahaus kam

Was bringt die Fridays-Bewegung nach Ahaus? Was war der Auslöser, der erste Schritt? Ina Elpers, Mitgründerin der Ortsgruppe Ahaus berichtet von der ersten Demo und wie sie zu einem solchen Erfolg wurde.

Der Startschuss

Thematisiert wurde das Thema Klimawandel bei uns zuhause schon oft und auch in der Schule wurde es immer häufiger angesprochen. Als Greta Thunberg dann mit ihrem Schulstreik fürs Klima anfing und sofort enorme Resonanz weltweit bekam, war mein Vater sofort Feuer und Flamme: Sowas sollten wir auch dringend hier in Ahaus machen.

Zu Beginn war ich von dieser Idee nicht sehr begeistert und zögerte, jedoch lies mein Vater nicht locker und auch meine beste Freundin Cilia und ich machten die Schulstreiks immer öfter im Unterricht zum Thema. Bald konnten wir unsere gesamte Klasse von der Idee überzeugen und machten uns fest entschlossen an die Arbeit. Als Cilia und ich dann im Nachmittag anfingen alles planen und organisieren, stellten wir jedoch fest, dass unsere Klassenkameraden zunehmend der Mut verließ. Also fassten wir uns ein Herz und zogen die Anmeldung bei der Polizei durch, erstellten eine E-Mail-Adresse und einen Instagram Account und legten los. Wir spekulierten immer wieder: Wie viele werden wohl kommen? Werden wir allein vor dem Rathaus stehen? Werden wir viele Diskussionen führen müssen? Wie werden unsere Lehrer reagieren, wenn wir einfach aus dem Unterricht gehen?


Überraschende Resonanz

Als wir damit beschäftigt waren, jeden zu kontaktieren den wir kannten, wurde uns schnell klar, dass wir vermutlich nicht allein vor dem Rathaus stehen werden. Ganze Klassen schrieben uns, dass sie mit 20 Leuten kommen wollen. Kurze Zeit später rief auch die Zeitung bei uns an und wollte vorbeikommen und Fotos machen.

Wir waren wirklich baff. Mit einer solchen Resonanz haben wir wirklich nicht gerechnet.

Wir telefonierten immer wieder mit der Polizei und vergrößerten die Anzahl der erwarteten Teilnehmer*innen. Zu Beginn meldeten wir 30 Personen an, danach 50, beim 3. Telefonat erhöhten wir die Zahl sogar auf 100. Zuletzt meldeten wir der Polizei ungefähr 200 Personen an.


Die erste Demo

Als es am Freitag, den 05.04.2019, soweit war, waren wir beide sehr aufgeregt. Nachdem wir beiden nun auf der Titelseite der Münsterlandzeitung waren, wurden wir in der Schule auf dem Flur erkannt und überall wurde über den kommenden Streik gesprochen.

Als wir den Klassenraum verließen, drücke uns unser Klassenlehrer die Daumen und wünsche uns viel Erfolg. Cilia und ich waren innerlich beide am Zittern, fühlten uns jedoch durch unseren Klassenkameraden und Klassenkameradinnen bestärkt, da viele von ihnen mit uns kamen. Es war sehr aufregend!


Alle Erwartungen übertroffen

Als wir dann vor dem Rathaus standen und alles vorbereiteten, wurde uns erst wirklich klar, was wir hier gerade getan haben: Wir haben den Klimastreik nach Ahaus geholt!

Nach und nach kamen mehr und mehr Menschen auf dem Rathausplatz, dieser füllte sich rasch. Schnell war der Überblick verloren. So viele Menschen haben wir noch nie auf dem Rathausplatz gesehen! Die Menschenmasse war fast erdrückend, trotzdem war dieses Gefühl überwältigend.

Als wir später mit der Polizei redeten, waren wir wirklich baff. Die Polizei sagte, dass fast 450 Menschen bei unserer Demo waren. Ein Start, mit dem wir niemals gerechnet haben.